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Epilepsien sind eine Gruppe von Erkrankungen, die eine entscheidende Gemeinsamkeit aufweisen: Das Gehirn befindet sich in einem Zustand, in dem das Auftreten von vorübergehend unkontrollierter Aktivität von Nervenzellen sehr wahrscheinlich ist. Diese unkontrollierte neuronale Aktivität manifestiert sich als epileptische Anfälle.
Anfallsartige Ereignisse können also epileptischen Anfällen entsprechen, welche durch eine vorübergehend unkontrollierte elektrische Aktivität des Gehirns hervorgerufen werden. Veränderungen der elektrischen Hirnsignale können mit dem EEG gemessen werden und sind eine entscheidende Methode in der Diagnose von Epilepsien. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Häufige Auslöser von Epilepsien sind strukturelle Veränderungen des Hirns, z.B. nach Unfällen, Hirnschlägen oder Infektionen. Es gibt aber auch viele Epilepsien, die vorwiegend genetisch verursacht sind. Diese Unterscheidung ist wichtig, da je nach Ursache auch unterschiedliche Medikamente zum Einsatz kommen.
Neben der genauen Befragung von Ihnen (Anamnese) und von Personen, welche Ihre Anfälle miterlebt haben (Fremdanamnese), sind als Zusatzuntersuchungen einerseits die Bildgebung des Gehirns (Magnetresonanztomographie, MRT) und andererseits die Aufzeichnung der durch das Gehirn produzierten elektrischen Signale, das sogenannte Elektroencephalogramm (EEG), von entscheidender Bedeutung. Bei Epilepsien sind diese elektrischen Signale nicht nur während, sondern oft auch zwischen den epileptischen Anfällen in typischer Weise verändert und helfen uns somit, eine Diagnose zu stellen. Es kann auch gut sein, dass Sie keine Epilepsie, sondern anfallsartige Ereignisse haben, welche auf eine andere Ursache zurückzuführen sind.
Sollten wir bei Ihnen die Diagnose einer Epilepsie stellen, müssen Sie in der Regel eine medikamentöse Therapie beginnen. Diese muss häufig über mehrere Jahre, nicht selten sogar lebenslang erfolgen. Rund zwei Drittel aller Epilepsiepatienten werden mit Medikamenten anfallsfrei.
Im SWEZ bieten wir eine umfassende Betreuung für Epilepsiepatienten an. Diese Betreuung beginnt mit der genauen individuellen Diagnose, die als erstes ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten und ihm nahestehenden Personen einschliesst, welche die Anfälle schon beobachtet haben und uns wertvolle Informationen über deren Ablauf geben können. Dann erfolgen technische Zusatzuntersuchungen mit Hilfe modernster Methoden, die eine nicht invasive Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Hirnes (Elektroenzephalogramm = EEG) und eine Bildgebung (Magnetresonanztomographie = MRI) einschliessen. Aufgrund des ärztlichen Gespräches und der technischen Zusatzuntersuchungen kann dann in der Regel eine genaue Diagnose gestellt und ein entsprechender individueller Behandlungsplan erarbeitet werden.
Neben der Betreuung im ambulanten Bereich, bietet das SWEZ auch die Möglichkeit stationärer Abklärungen. Diese umfassen insbesondere prä-epilepsiechirurgische Abklärungen bei pharmakoresistenter Epilepsie der sogenannten Phase I (Oberflächen-EEG) und Phase II (intrakranielles EEG), als auch Langzeit-Video-EEG zur Diagnosesicherung (zum Beispiel bei Verdacht auf nicht epileptische Anfälle) oder auch zur therapeutischen Einstellung anfallsunterdrückender Medikamente bei gesicherter Diagnose aber (noch) nicht erreichter Anfallsfreiheit.
Das Hauptziel unserer anwendungs- und patientenorientierten Forschung ist es, besser zu verstehen, wie epileptische Anfälle beginnen, sich ausbreiten und auch wieder stoppen. Zu diesem Zweck entwickeln wir in enger Zusammenarbeit mit Neurochirurgen, Neuroradiologen und Physikern Methoden, die eine verbesserte Analyse der elektrischen Aktivität des menschlichen Gehirns ermöglichen.
Das Elektroenzephalogramm (EEG) dient der Aufzeichnung der vom Gehirn produzierten elektrischen Signale. Meistens führen wir eine 20 bis 30 Minuten lange Aufzeichnung mittels Hautelektroden durch. Speziell ausgebildete Laborantinnen/Laboranten befestigen dafür an Ihrem Kopf mit Hilfe einer Paste zwei Dutzend Elektroden, welche mit einer Art Haarnetz festgehalten werden. Die Auswertung dieser Messung erfolgt durch unsere Spezialärzte. Die Untersuchung ist harmlos. Einzig werden Ihre Haare durch die Elektrodenpaste etwas verschmutzt. Die Paste lässt sich jedoch gut auswaschen.
Nach einem epileptischen Anfall ist die Fahreignung grundsätzlich aufgehoben. Für wie lange, müssen Ihre behandelnden Ärzte entscheiden. Manchmal ist auch eine Beurteilung durch einen Rechtsmediziner erforderlich.
Ziel der Epilepsiechirurgie ist die Entfernung der erkrankten Hirnregion, aus welcher die epileptischen Anfälle entstehen. Das Vorgehen besteht aus den folgenden drei Punkten:
Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre «Was ist Epilepsiechirurgie?».