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Unter einer Lumbalpunktion versteht man das Vorgehen zur Gewinnung von Liquor (deutsch: Nervenwasser oder auch Gehirnflüssigkeit). Das Hirn im Schädel wie auch das Rückenmark und die Nervenwurzeln im Wirbelsäulenkanal sind in einen Wassermantel eingehüllt, von einem «Sack» («Schutzkissen») umgeben. Krankheitsprozesse äussern sich somit auch in Veränderungen der Zusammensetzung dieses Nervenwassers. Das durch die Lumbalpunktion gewonnene Nervenwasser (normalerweise klar wie Wasser) wird anschließend im Labor auf Veränderungen der Zusammensetzung (Eiweiß- und Zuckergehalt, Bakterien, Blut, Gehalt an weißen Blutkörperchen oder Antikörperkonzentration) mit komplizierten Methoden untersucht. Lumbalpunktionen werden überwiegend zur Diagnostik von entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems eingesetzt.
Als Voruntersuchung erfolgt die Überprüfung der Blutgerinnung (Quick, Thrombozyten) durch eine Blutentnahme und je nach Ausgangslage zusätzlich, nach Beurteilung der Ärzt:innen, die Untersuchung des Augenhintergrundes oder eine Computer- oder Kernspintomografie des Kopfes. Die Gewinnung von Nervenwasser erfolgt mit einer dünnen Nadel, die im Bereich der Lendenwirbelsäule etwa zwischen den Dornfortsätzen des 4. und 5. Lendenwirbelkörpers (LWK) eingestochen wird. Da das Rückenmark höchstens bis zum 1. LWK herunter reicht, ist eine direkte Schädigung des Rückenmarkes aus anatomischen Gründen nicht möglich.
Nach der lokalen Hautdesinfektion kann die Haut und das tieferliegende Gewebe auf Wunsch der Patient:innen unempfindlich gemacht werden. Dies erfolgt mittels Injektion eines Lokalanästhetikums unter die Haut.
Bei der Punktion liegen die Patient:innen meistens (ist aber auch im Sitzen möglich). Die Ärzt:innen stechen die Nadel zwischen zwei Lendenwirbeldornfortsätzen ein - wenn er einen Widerstandsverlust spürt, ist der Wirbelsäulenkanal erreicht. Nur wenig tiefer ist der Nervenwassersack erreicht, erkenntlich daran, dass der Liquor aus der Nadel tropfenweise abfliesst. Das Nervenwasser wird in einem Röhrchen aufgefangen (ca. 5 Milliliter). Gelegentlich verspüren die Patient:innen ein elektrisierendes Gefühl in einem Bein, verursacht durch die Berührung von Nervenwurzeln die im Nervenwasser schwimmen. Dies ist harmlos. Die Menge des zu entnehmenden Nervenwassers richtet sich nach der Anzahl beabsichtigter Untersuchungen. Nach der Punktion wird, auf Anordnung der Ärzt:innen, individuell Bettruhe (in horizontaler Lage) für 0-6 Stunden empfohlen.
Mögliche (> 3 %) unerwünschte Wirkungen / Komplikationen (meist nur kurzdauernd):
Seltene (< 1%) Komplikationen:
Sehr seltene Komplikationen:
Das Auftreten unerwünschter Nebenwirkungen kann selten einen stationären Aufenthalt erforderlich machen bzw. eine Verlängerung des stationären Aufenthaltes zur Folge haben.
Unter bestimmten Bedingungen kann es notwendig werden, eine zweite Punktion durchzuführen, in sehr seltenen Fällen können operative Maßnahmen erforderlich sein, um Komplikationen zu behandeln.
Falls noch Unklarheiten bestehen - fragen Sie bitte Ihre Ärzt:innen!
Während der Untersuchung steht Ihnen ein Bettplatz zur Verfügung. Eine Einzelbelegung des Zimmers ist leider in der Regel nicht möglich.