Forschung und Entwicklung im Bereich der klinischen Neuropsychologie und kognitiven Neurowissenschaften

Die Neuropsychologie am Inselspital Bern  verbindet alltägliche klinische Abläufe (Diagnostik, Therapie) mit neurokognitiver Forschung und arbeitet hierbei in enger Kooperation mit den verschiedenen Fachdisziplinen des Medizinbereichs Neuro sowie mit externen Kolleginnen und Kollegen, Kliniken und Instituten im In- und Ausland. Da wir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auch direkt in die klinische Versorgung einbringen, erhalten Patientinnen und Patienten bei uns die aktuell gängigen Standards in Diagnostik und Therapie.

Beide Disziplinen – klinische Neuropsychologie und kognitive Neurowissenschaften ‒ beschäftigen sich mit der Erforschung des Zusammenspiels zwischen Gehirn und Verhalten. Erkrankt das Gehirn, können Veränderungen auf unterschiedlichen Ebenen auftreten, die sich kognitiv, im Verhalten, in der Psyche und/oder der Persönlichkeit manifestieren.

Häufig kommt es zu:

  • kognitiven Einschränkungen in einzelnen oder mehreren Bereichen (z.B. Gedächtnisstörungen, Verlangsamung, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen)
  • emotionalen Instabilitäten (z.B. depressive Verstimmungen, Angstsymptome)
  • Veränderungen oder Akzentuierungen von Persönlichkeitszügen (z.B. Aggressivität, Neurotizismus, Enthemmung)

Seit vielen Jahrzehnten ist bekannt, dass Krankheiten des Gehirns zu kognitiven und neuropsychiatrischen Auffälligkeiten führen können, unabhängig davon, ob die Erkrankung durch eine Inflammation, Neurodegeneration oder Infektion hervorgerufen wird. Trotzdem steckt die Erforschung möglicher Zusammenhänge und eine sich daraus ergebende Ableitung von spezifischen diagnostischen und therapeutischen Konsequenzen noch in den Kinderschuhen.

Unsere Zielsetzungen

 

1. Grundlagen
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Erforschung der pathophysiologischen Grundlagen kognitiver Defizite bei Grunderkrankungen wie der Multiplen Sklerose zu leisten.

 

 

 

 

2. Diagnostik
Neben Ansätzen, die sich an der Grundlagenforschung orientieren, stehen die Entwicklung sensitiver diagnostischer Testverfahren für den Einsatz im klinischen Alltag im Fokus. Dabei sollen kurze aber für die jeweilige Grunderkrankung dennoch sensitive und spezifische Testverfahren zur Verfügung stehen, die es auch den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ermöglichen sollen, Patientinnen und Patienten langfristig in ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit und psychischen Verfassung zu dokumentieren und Erkenntnisse über Verlaufsformen zu gewinnen.

 

 

3. Therapie
Den dritten Forschungsbereich nimmt die Entwicklung präventiver und therapeutischer Behandlungsansätze gegen kognitive Störungen ein, bei der beispielsweise die Förderung neuronaler Plastizität oder Neuroprotektion sowie behaviorale Ansätze wie Neuroedukation und achtsamkeitsbasierte Meditation im Fokus stehen.