Neuromuskuläre Sprechstunde
Krankheiten der Muskulatur und ihrer versorgenden Nerven führen zur Muskelschwäche, Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen. In leichteren Fällen können andere Symptome, wie Muskelkrämpfe oder – schmerzen oder schnellere Muskelermüdung vorkommen. Muskelkrankheiten betreffen meist den ganzen Körper, wobei aber gewisse Muskelgruppen stärker betroffen sein können.
Neuromuskuläre Erkrankungen verlaufen selten harmlos und können – wenn sie lebenswichtige Muskeln wie die Atemmuskulatur oder den Herzmuskel befallen – zum Tode führen. Sie können angeboren sein, aber auch irgendwann im Laufe des Lebens beginnen. In gewissen Fällen gibt es therapeutische Möglichkeiten, welche in der Krankheitsentstehung eingreifen (z.B. bei entzündlichen Formen der Polyneuropathien oder Myopathien, oder bei bestimmten Stoffwechselstörungen).
Muskelkrankheiten im Speziellen sind selten, und trotz ihrer Seltenheit gibt es unzählige Unterformen, je nachdem, welcher Defekt im genetischen Material oder im Stoffwechsel zur Schädigung der Muskelzellen oder ihrer Nervenversorgung führt. Aus diesem Grunde erfordert die Diagnose und Behandlung von neuromuskulären Krankheiten ein sehr spezifisches Fachwissen. Gleichzeitig ist bei der Behandlung dieser chronischen Krankheiten auch der menschliche und pflegerische Aspekt wichtig. Auch Fachwissen um die Probleme mit Hilfsmitteln, Versicherungen, und Arbeitgebern wird benötigt, um den Patientinnen und Patienten optimal betreuen zu können. Entsprechend unterstützen uns im Team spezialisierte Pflegefachkräfte (Care Managerinnen) und Physiotherapeutinnen für die Hilfe und Beratung der Patientinnen und Patienten. Schliesslich wird hier die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften koordiniert (z.B. den Lungenärzten für beatmete Patientinnen und Patienten, der Abteilung für Genetik oder der Ernährungsberatung, der Orthopädie, oder Orthopädietechnik für die Hilfsmittelversorgung).
Die Muskelzentren der Schweiz (Netzwerk myosuisse) üben einen regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch untereinander, sodass neue Entwicklung oder die Möglichkeiten für die Teilnahme an Behandlungsstudien oder dergleichen schweizweit möglichst koordiniert werden können.