Bewegungsstörungen bei Parkinson können durch die Implantation von Elektroden ins Gehirn gemindert werden. Diese „tiefe Hirnstimulation“ wurde bisher aber nur bei Patienten eingesetzt, denen nach sehr langer Erkrankung (12-15 Jahre) keine Therapiealternative mehr blieb.
Eine neue Multicenter-Studie belegt nun, dass bereits Patienten mit einer mittleren Erkrankungsdauer von 7 Jahren durch die Implantation eine merkliche Verbesserung ihrer Bewegungsstörungen erfahren. Übliche Parkinson-Medikamente können nach langjährigem Einsatz nicht mehr zufriedenstellend wirken oder starke Nebenwirkungen haben. Durch die Studie wird daher die Operation klar als Therapie der Wahl bestätigt.
Erstautor der Studie Dr.med. Michael Schüpbach war für die Studienkoordination in Paris zuständig und hat bereits 2007 eine Pilotstudie mit ähnlichen Ergebnissen zu diesem Thema veröffentlicht. Jetzt bringt er als Leiter der Tiefen Hirnstimulation der Universitätsklinik für Neurologie seine Praxiserfahrungen ans Inselspital, wo sie Parkinson-Patienten direkt in der Therapie zur Verfügung stehen.
Medienmitteilung auf Englisch (Günther Deuschl and Yves Agid for the EARLYSTIM-study group)