In einer Placebo-kontrollierten Studie ass die eine Hälfte der Probanden – gesunde Männer zwischen 20 und 50 – eine halbe Tafel schwarzer Schokolade mit hohem Flavonoid-Gehalt. Die andere Hälfte erhielt eine Placebo-Schokolade ohne Flavonoide. Nach zwei Stunden wurden die Versuchsteilnehmer einem standardisierten Stresstest unterzogen: ein fingiertes Vorstellungsgespräch mit freier Rede und Kopfrechnen vor einem Gremium von zwei Prüfenden in weissem Kittel. Dieser zehnminütige Test löst zuverlässig eine akute körperliche Stressreaktion mit Ausschüttung von Stresshormonen aus.
Getürkte Schokolade, fingiertes Vorstellungsgespräch
Vor dem Stresstest und bis zu einer Stunde danach wurden wiederholt Stresshormone gemessen, die von der Nebenniere sowie vorwiegend in zentralen Teilen des Körpers wie dem Gehirn freigesetzt werden. Gemessen wurden ferner der Flavonoid-Spiegel im Blut und die persönliche Einschätzung des Stress-Ausmasses durch die Probanden. Resultat: Wer echte schwarze Schokolade gegessen hatte, wies einen schwächeren Anstieg der Nebennieren-Stresshormone Cortisol und Adrenalin aus als die Placebo-Gruppe. Je höher die Flavonoid-Spiegel im Blut, desto geringer war der Stresshormonanstieg.
Die Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Petra H. Wirtz vom Institut für Psychologie der Universität Bern wurde Anfang April 2014 in der renommierten kardiologischen Fachzeitschrift «Journal of the American College of Cardiology (JACC)» publiziert.