Die Vorträge und Workshops der Konferenz verdeutlichten, dass das Lebensende nicht nur im Gesundheitswesen, sondern in der gesamten Gesellschaft verankert werden muss – mit mehr Kompetenz, mehr Wissen und damit auch weniger Angst. Eine zentrale Erkenntnis: Das Gesundheitswesen alleine kann die Betreuung am Lebensende nicht sicherstellen. Der zunehmende Mangel an Fachkräften, ein weltweites Problem, führt dazu, dass die Betreuungsarbeit zusehend auch von Angehörigen, Freunden oder Nachbarn übernommen werden muss.
Grosses Engagement, wenig Grundlagen und Anerkennung
Trotz grosser Unterstützungsbereitschaft ist augenfällig, dass das Thema Lebensende weitgehend sich selbst überlassen wird. Deswegen lancierte der Policy Summit der Konferenz die «Berner Erklärung». Sie verfolgt das Ziel, dem Thema Lebensende in der Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und es in Schulen, in Betrieben und bei Institutionen zu verankern, um so die Menschen zu befähigen, einander zu unterstützen. Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), unterstrich dabei die Bedeutung einer solidarischen Gesellschaft: «Wir müssen Tod und Sterben als integralen Bestandteil des Lebens begreifen. Gleichzeitig müssen wir auch sicherstellen, dass alle Menschen in ihrer letzten Lebensphase gut versorgt sind.»
Die Teilnehmenden waren sich einig: Es braucht eine verstärkte gesellschaftliche Sensibilisierung, Schulungen sowie soziale und finanzielle Anerkennung für die Betreuungsarbeit am Lebensende. Wir können und sollen uns offen mit den Fragen zum Lebensende auseinanderzusetzen, und uns mit gegenseitiger Solidarität und menschlicher Wärme unterstützen, wenn das Ende naht.