In dieser Studie, geleitet von Prof. Christoph Gräni, Extraordinarius der Universität Bern und Leiter der Kardialen Bildgebung an der Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals Bern, in Zusammenarbeit mit dem Brigham and Women’s Hospital, Harvard Medical School Boston, und veröffentlicht in einem der renommiertesten Fachjournale, dem Journal of the American College of Cardiology (JACC), untersuchten Forscher die Bedeutung verschiedener Diagnosekriterien für Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Sie verglichen die Kriterien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC), die "Lake-Louise-Kriterien" (LLC) und andere internationale Richtlinien, um festzustellen, welche am besten zur Risikoeinschätzung und Prognose von Myokarditis geeignet sind.
Die Ergebnisse an über 1000 Patienten zeigten, dass die ESC-Kriterien bei den meisten Patienten eine Myokarditis diagnostizieren konnten, während die LLC nur bei etwa einem Viertel der Patienten zur Diagnose führten. Allerdings hatten die Patienten, die die LLC im Herz-MRI erfüllten, das höchste Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie Herzversagen und Herzrhythmusstörungen. Die Forscher betonten, dass eine Kombination aus klinischen und bildgebenden Befunden mittels Herz-MRI wichtig ist, um Myokarditis nicht nur korrekt zu diagnostizieren sondern auch das Risiko von Komplikationen besser einschätzen zu können.
Link zur Studie:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0735109724079592
Publikation:
Bernhard B, Marxer ME, Zurkirchen JC, Schütze J, Wahl A, Elchinova E, Spano G, Boscolo Berto M, Wieser M, Garefa C, Hundertmark M, Pavlicek-Bahlo M, Shiri I, Kwong RY, Gräni C. Prognostic Implications of Clinical and Imaging Diagnostic Criteria for Myocarditis. J Am Coll Cardiol. 2024 Oct 8;84(15):1373-1387. doi: 10.1016/j.jacc.2024.07.018.
Experten:
Prof. Dr. Dr. med. Christoph Gräni, Leiter kardiale Bildgebung, Universitätsklinik für Kardiologie, Inselspital Bern