Wegweisende Multicenterstudie: Neue Therapieansätze für Multiple Sklerose

Eine neue Multicenterstudie aus Österreich und der Schweiz liefert erstmals klare Entscheidungskriterien für die Anpassung der Therapie bei Multipler Sklerose (MS). Die Studie zeigt, dass bereits zwei oder mehr neue Läsionen bei einem MRT des Gehirns innerhalb eines Jahres eine Intensivierung der Therapie erfordern, selbst wenn die Patientinnen und Patienten klinisch stabil erscheinen.

Die Behandlung von Multipler Sklerose (MS), einer chronisch entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems, könnte dank einer neuen Multicenterstudie der Medizinischen Universität Innsbruck, der Medizinischen Universität Wien und der Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital, mit Dr. Helly Hammer als Principal Investigator, entscheidend verbessert werden. Forscherinnen und Forscher der medizinischen Universitäten Innsbruck und Wien sowie des Inselspitals, Universitätsspital Bern, haben erstmals evidenzbasierte Kriterien erarbeitet, die eine frühzeitige Therapieanpassung ermöglichen.

In die Studie wurden 131 MS-Patientinnen und MS-Patienten eingeschlossen, die unter einer gering- bis moderat-effektiven Immuntherapie standen und über ein Jahr hinweg klinisch stabil waren. Bei diesen Patientinnen und Patienten zeigten sich jedoch in der Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns neue entzündliche Läsionen. Die Forscherinnen und Forscher stellten fest, dass bereits das Auftreten von zwei oder mehr neuen MS MRT-Läsionen innerhalb eines Jahres ein Indikator dafür ist, eine Therapieeskalation trotz klinischer Stabilität anzubieten.

Die in der renommierten Fachzeitschrift «Neurology» veröffentlichten Ergebnisse haben das Potenzial, in die Therapie-Leitlinien für MS aufgenommen zu werden und somit die Behandlungspraxis weltweit zu beeinflussen. Die Studie ist ein Leuchtturmprojekt der langjährigen Zusammenarbeit zwischen MS-Zentren in Österreich und der Schweiz und unterstreicht die Bedeutung internationaler Kooperationen in der medizinischen Forschung.

 

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