Das Forschungsteam zeigt in der Studie «Early versus Late Anticoagulation for Stroke with Atrial Fibrillation (ELAN)», dass ein frühzeitiger Beginn der Behandlung mit Blutverdünnern das Risiko für erneute Hirnschläge reduziert, ohne das Blutungsrisiko zu erhöhen. Dies ist besonders wichtig, da Hirnschläge weltweit zu den zweithäufigsten Todesursachen und den häufigsten Ursachen für Behinderungen bei Erwachsenen zählen.
Die ELAN-Studie untersuchte den Zeitpunkt, zu dem Blutverdünner nach einem Hirnschlag mit Vorhofflimmern begonnen werden sollten. Frühere Ergebnisse waren widersprüchlich, da ein früher Behandlungsbeginn das Risiko von Blutungen erhöhen könnte. Die Studie zeigte jedoch, dass eine frühe Behandlung sicher ist und die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Hirnschlags im Vergleich zu einem späteren Beginn verringert.
Die Ergebnisse der Studie haben ein langjähriges klinisches Dilemma gelöst und werden die Entscheidungsfindung bei der Behandlung von Hirnschlagpatienten erleichtern. Das Preisgeld wird in weitere Forschung investiert, um die Prävention von Hirnschäden bei Menschen mit Hirnschlagrisiko voranzutreiben. Weitere Informationen zur prämierten Forschungsarbeit sind auf der Website der Schweizerischen Hirnliga verfügbar.
Die Verleihung des mit 100'000 Franken dotierten Forschungspreises findet anlässlich der Woche des Gehirns am Montag, 11. März 2024, um 19.00 Uhr an der Universität Bern (Aula Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4, 3012 Bern) statt. Professor Urs Fischer steht dort den Medien für Interviews zur Verfügung. Der Anlass ist öffentlich.