Jahr für Jahr verlieren in der Schweiz 15 bis 20 Menschen durch Unfall ihre Hand. Insbesondere bei Patienten, die beide Hände verloren haben, ist die Handtransplantation bei geeigneten Voraussetzungen die beste Behandlungsmethode. Das Hauptproblem dabei: Die Patienten müssen immunsupprimiert werden, das heisst, ihr gesamtes Immunsystem muss mit Medikamenten heruntergefahren werden. Diese Therapie ist mit unerwünschten Nebenwirkungen und Einschränkungen der Lebensqualität verbunden.
Im Laborversuch mit Ratten konnte nun aber die systemische (totale) Immunsuppression durch eine lokale Behandlung der transplantierten Gliedmasse ersetzt werden. Gelungen ist dies einem Forschungsteam der Universitätsklinik für Plastische- und Handchirurgie des Inselspitals und des Departements Klinische Forschung (DKF) der Universität Bern.
Prof. Esther Vögelin, Chefärztin und Co-Direktorin der Universitätsklinik für Plastische und Handchirurgie: „Dieser Labor-Erfolg bedeutet für künftige Handtransplantations-Patienten Hoffnung auf eine deutlich verbesserte Lebensqualität, weil die systemische Immunsuppression reduziert oder ganz weggelassen werden könnte.“