Ab 2018 wurde in der Universitätsklinik für Neurologie in Zusammenarbeit mit der Produktlinie Medizin Insel Data Science Center (IDSC) am Inselspital das Multiple-Sklerose-Cockpit (MS-Cockpit) lanciert, um die Therapiesicherheit der rund 2000 betreuten MS-Patientinnen und -Patienten zu überwachen. Dafür werden mithilfe eines Data Warehouses grosse Datenmengen aus verschiedenen getrennten Quellsystemen kombiniert. Relevante Befunde aus dem Labor werden im MS-Cockpit tagesaktuell in Kombination mit epidemiologischen Basisparametern und Angaben zu Therapien aufbereitet, so dass sich Patientinnen und Patienten mit sicherheitsrelevanten Ereignissen zeitnah erkennen und umgehend behandeln lassen. Ebenso ist es möglich, Effekte auf Kohortenebene festzustellen.
Auch im COVID-19-Jahr 2020 hat sich der Sicherheitsgewinn durch das MS-Cockpit gezeigt: Für Patientinnen und Patienten der MS-Sprechstunde liess sich eine zeitnahe Risikoabschätzung vornehmen und besonders gefährdete Personen konnten frühzeitig kontaktiert werden. Dies hatte direkte Effekte auf den COVID-Verlauf der Kohorte und führte zu positiven Rückmeldungen seitens der Betroffenen.
56 Qualitätsprojekte aus der ganzen Schweiz hatten sich für die vierte Ausgabe der Innovation Qualité beworben. Der Qualitätspreis in der Kategorie «Patientensicherheit» war mit 15'000 Franken dotiert und es freut uns sehr, dass dieser erste Platz an das Multiple-Sklerose-Cockpit in Bern ging.
Herzliche Gratulation an die drei Preisträgerinnen und Preisträger Dr. med. Olga Endrich, PD Dr. med. Robert Hoepner und Dr. Stefanie Marti!
Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin SAQM | FMH