Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit (KHK) haben ein erhöhtes Risiko für eine Sauerstoff-Unterversorgung des Herzmuskels während und unmittelbar nach Vollnarkosen. Dies kann zu einem Untergang von Herzmuskelzellen führen.

Das Team um PD Dr. Günsch erforschte in den letzten Jahren den Einfluss von Veränderungen der Atmung und der Blutgase auf die Durchblutung, Sauerstoffversorgung und Funktion des Herzmuskels mittels einer innovativen Technik, der oxygenations-sensitiven Kardio-MR Bildgebung.

Diese Herz-MR-Bildgebung konnte bisher nur während Atempausen durchgeführt werden. Neu an dieser Studie ist, dass die Arbeitsgruppe nun neue Herz-MRI Sequenzen zur Verfügung hat, welche auch während dem Atmen oxygenations-sensitive Bilder aufnehmen können. Damit kann die Arbeitsgruppe nun erstmals messen, wie sich die Sauerstoffversorgung und Funktion des Herzmuskels während einer Narkoseeinleitung verändert.

Zunächst werden diese Messungen bei herzgesunden Patienten durchführt, anschliessend bei Patienten mit KHK. Die Ergebnisse werden helfen, den Einfluss und das Zusammenspiel von Medikamenten und Atemwegs-Interventionen auf die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels bei Patienten mit KHK während der Narkoseeinleitung zu verstehen. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse können bei KHK-Patienten womöglich negative Effekte einer Vollnarkose in Zukunft verhindert oder abgemildert werden.

Zusammen mit Prof. Adrian Huber vom Universitätsinstitut für Diagnostische, Interventionelle und Pädiatrische Radiologie wird die Arbeitsgruppe um PD Dr. Günsch dieses Projekt in die Hand nehmen. Dieses Projekt wurde bereits von einem «Starter Grant» der European Society of Anaesthesiology and Intensive Care (ESAIC) unterstützt. Der SNF unterstützt dieses innovative Projekt mit 513'000 CHF über 4 Jahre.

Wir gratulieren dem Projektteam und freuen uns auf die wichtigen Resultate der kommenden Forschungsarbeiten.