Kurzfilm «Le Mani» - Kreativität mit Parkinson
Die Corona-Pandemie hat uns unverhofft getroffen. Wir mussten lernen, mit dieser Ungewissheit umzugehen und hatten plötzlich Zeit, die wir anderweitig zu nutzen hatten. Für Risikogruppen hiess das aber auch, in der täglichen Unabhängigkeit eingeschränkt zu sein.
Das Zentrum für Parkinson und Bewegungsstörung (ZfPB) der Universitätsklinik für Neurologie hat unter der Leitung von Dr. Ines Debove im Frühjahr das Filmprojekt «Kreativität in Zeiten von Corona» ins Leben gerufen. Parkinsonbetroffene wurden gebeten, ein Video einzuschicken, in dem sie zeigen, auf welche Art und Weise sie kreativ sind in dieser herausfordernden Zeit.
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Kurzfilm «Le Mani» - Kreativität mit Parkinson in Gebärdensprache
Ziel war es, ein Kurzfilm zu schaffen, der die unterschiedlichen, positiven Aspekte der Kreativität der Parkinsonbetroffenen zeigt und die einzelnen Lebenskünstler in Zeiten des Physical Distancings zusammenführt.
Bettina Rotzetter, die Filmproduzentin, hat aus den vielen unterschiedlichen Einsendungen den einfühlsamen und inspirierenden Film «Le mani» erschaffen, der die Kreativität der dieser Lebenskünstler zeigt.
Der Film wurde in 16 Sprachen untertitelt. Zusätzlich wurde eine Version mit Gebärdensprache erstellt, damit auch diese Community, die durch das Tragen von Masken Schwierigkeiten hat im kommunikativen Leben teilzunehmen, ebenfalls integriert ist.
Protagonisten:
Hans Daxelhoffer lebt seit 12 Jahren mit Parkinson. Eine Operation vor zwei Jahren hat ihm auch das Malen wieder ermöglicht – eine Leidenschaft, der er heute noch nachgeht.
Agnes von Känel lebt seit 12 Jahren mit Parkinson. Nachdem sie die Diagnose erhalten hatte und ihrem Mann nachsah, wie er das erste Mal ohne sie zur Orchesterprobe fuhr, fing sie an zu Modellieren und Kollagen herzustellen. Hierbei benutzt sie eine vorgegebene Form und füllt diese mit ihren persönlichen Funden ihrer «Schatzsuche» aus, welche mit jedem neuen Teil das Gesamtbild verändert und eine neue Tiefe gibt.
Pietro Stranges lebt seit 13 Jahren mit Parkinson. Er arbeitet gerne in seinem Garten und in seiner Werkstatt, wo er Oldtimer restauriert und Gegenstände aus Holz anfertigt. Ebenso ist er ein Wortkünstler und schreibt gerne Gedichte, in welchen er die zahlreichen Ideen und Gedanken festhält, welche ihn berühren.
Michael Lehmann und Patrick Wenger leben seit 13 bzw. 17 Jahren mit Parkinson. Michael und Patrick verbindet eine grosse Leidenschaft zur Technik und zu Naturphänomenen. Tropfinson ist eine Wassertropfenfotografie, welche durch die Verbindung von Elektronik, Computer und Fotografie entstanden ist.
Silvia Lerch lebt seit 5 Jahren mit Parkinson. Sie ist Gründerin des Vereines Move4ypd. Ihre Vision ist es junge Menschen, welche an M. Parkinson erkrankt sind, untereinander zu vernetzen, zu motivieren sowie Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Ihr Verein benützt kreative Wege, um trotz Corona weiterhin einen regen Austausch zu ermöglichen.
Urs Bratschi lebt seit 6 Jahren mit Parkinson. Der leidenschaftliche Koch hält seine Momente des kulinarischen Glücks in Form von farblich verrückten Pasta-Kreationen fest.
Parkinson Chor mit Xenia Zampieri, Chorleiterin und ausgebildete Sängerin: Parkinsonbetroffene treffen sich regelmässig, um ihre Freude am Singen zu teilen und ihre Stimmen in kreativen Wegen erklingen zu lassen.
Parki Dance mit Silena Bertolino: Parkinsonbetroffene treffen sich regelmässig unter der Leitung der ausgebildeten Tänzerin, um sich frei zur Musik zu bewegen und ihre Kreativität dabei zu entfalten.