Höchstens 10 Minuten pro Patient benötigt das vollautomatische Computer-Programm für die Analyse der Magnetresonanz-Aufnahme eines Gehirntumors. Der Arzt braucht dafür 30 bis 60 Minuten. BraTumIA berechnet den Tumor zudem als weltweit erste Software dreidimensional ohne menschliche Unterstützung. Der Mensch würde das viel langsamer und mit einem höheren Fehlerrisiko machen. Im Spital-Alltag wird daher von Hand nur in zwei Ebenen gemessen.
Entwickelt und klinisch geprüft hat das Programm ein Team von Ärzten und Ingenieuren des Inselspitals und des Instituts für Chirurgische Technologien und Biomechanik (ISTB) der Universität Bern unter der Leitung der Professoren Roland Wiest (Universitätsklinik für Neuroradiologie) und Mauricio Reyes (ISTB).
Analyse bis ins kleinste Detail
BraTumIA unterstützt Neuroradiologen optimal in ihrer Analyse-Arbeit. Die Software gleicht die MRI-Bilder eines Patienten mit allen bereits erfassten statistischen Daten ab und bestimmt die Gewebestrukturen des bösartigen Tumors bis ins Detail.
Prof. Roland Wiest, Neuroradiologe und Leiter des Support Center of Advanced Neuroimaging am Inselspital: «Die präzise Segmentierung des Tumorgewebes ermöglicht uns, die Bildinformationen immer genauer zur Therapie-Optimierung einzusetzen. Dies ist enorm wichtig, weil neue Behandlungsstrategien bei Gliomen – bösartigen Tumoren – auf exakte Wachstumsdaten der Tumore angewiesen sind.»